DigiGo ist ein Forschungsprojekt, das an der Technischen Universität Graz durchgeführt wurde (Jänner 2022 - April 2023). Verantwortlich für die Durchführung war das Cognitive and Digital Science Lab (CoDiS Lab) am Insisttute of Interactive Systems and Data Science (ISDS). Das Projekt wurde von der Arbeiterkammer Steiermark im Rahmen des Projektfonds Arbeit 4.0 gefördert (Projekt der Arbeiterkammer).
DigiGo möchte Menschen beim eigenverantwortlichen Erwerb digitaler Kompetenzen im Beruf unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde in einem ersten Schritt ein Konzept erarbeitet, das erklärt, wie Beschäftigte befähigt werden sollen, selbstständig digitale Kompetenzen zu erwerben. Dieses Konzept basiert auf pädagogischen und psychologischen Grundlagen des selbstregulierten Lernens, bisherigen Erfahrungen bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen, sowie der Einbeziehung betroffener Berufsgruppen. Auf Basis dieses Konzepts soll eine Lernapplikation entwickelt werden, die Beschäftigte beim selbstständigen Lernen und Erbewert benötigter Digitalkompetenzen unterstützt.
Ein Projekt der TU Graz gefördert durch die Arbeiterkammer Steiermark
Alexander Nussbaumer arbeitet als wissenschaftlicher Angestellter am Institute of Interactive Systems and
Data Science (ISDS) an der Technischen Universität Graz. Er studierte Telematik und
dissertierte in Angewandter Informatik. Sein Forschungsschwerpunkt liegt an der
interdisziplinären Arbeit im Bereich Informatik und kognitive Psychologie.
Er arbeitet in nationalen und internationalen Forschungsprojekten im Bereich
technologiegestütztem Lehrens und Lernens, Entscheidungsunterstützung und
gesellschaftlicher Aspekte der Informatik.
Chiara Ruß-Baumann arbeitet als wissenschaftliche Angestellte am Institute of Interactive Systems and
Data Science (ISDS) an der Technischen Universität Graz. Sie studierte Psychologie (Bachelor, Master)
und studiert gegenwärtig Pädagogik (Bachelor, Master) an der Universität Graz mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung.
Sylvia Ebner arbeitete als wissenschaftliche Angestellte am Institute of Interactive Systems and
Data Science (ISDS) an der Technischen Universität Graz. Sie studierte Psychologie (Bachelor, Master)
und Pädagogik (Bachelor) an der Universität Graz. Ihr Schwerpunkt lag in der Ausarbeitung
und Auswertung von benutzerzentrierten Studien.
Christian Gütl ist assoziierter Universitätsprofessor am
Institute of Interactive Systems and Data Science an der Technischen Universität Graz und
leitet die Cognitive und Digital Science Lab (CoDiS Lab) ebendort.
Er dissertierte in Informatik und habilitierte in Angewandter Informatik.
Sein Forschungsschwerpunkt beinhaltet Informationssuche, E-Learning und virtuelle Welten.
In diesen Bereichen hält er auch Vorlesungen an der TU Graz.
Wenn du in deinem Beruf Aufgaben hast, die mit Schwierigkeiten im digitalen Bereich verbunden sind, kannst du diese Aufgaben selbstständig lösen. Sieh dir dafür zuerst das Einführungsvideo an und folge dann der Anleitung unten. Sieh dir auch die Tipps zum Lernen im Allgemeinen und die Tipps zum Umgang mit Schwierigkeiten an.
Hier findest du ein Video, das einen schnellen Überblick über das DigiGo-Konzept zum selbständigen Erwerb digitaler Kompetenzen gibt.
In der Planungsphase überlegst du, welche Aufgabe du erledigen willst. Es ist wichtig, dass wir ein Ziel vor Augen haben, das uns anspornt, motiviert und an dem wir uns orientieren können. Deshalb formulierst du in dieser Phase deine Aufgabe in ein konkretes Ziel um. Definiere deine Ziele in “ICH”-Form. Das verstärkt die Identifikation mit dem geplanten Ziel. Stell dir bei der Definition deiner Ziele die W-Fragen: Was will ich erreichen? Warum will ich es erreichen? Wie will ich das Ziel erreichen? Außerdem können dir bei der Definition die SMART-Kriterien helfen:
In der 2. Phase überlegst du dir, was und wer dich bei der Zielerreichung unterstützen kann. Du kannst hier auch Telefonnummern, E-Mail-Adressen etc.zusätzlich notieren, damit du später leicht darauf zurückgreifen kannst. Außerdem kannst du deine Arbeitsumgebung und deine Arbeitszeit für dein Ziel noch etwas genauer festlegen. Das kann wichtig für eine gute Planung sein und dir beim Zeitmanagement helfen. Gut ist, wenn du dir darüber Gedanken machst, in welchem zeitlichen Rahmen der Weg zum Erreichen deines Ziels stattfinden soll und wie viel Zeit du dafür ungefähr aufbringen kannst.
Die dritte Phase ist die Phase, in der du dich intensiv mit deinem Ziel auseinandersetzt und den Weg in Richtung Zielerreichung gehst. Verwende dabei die Ressourcen und Hilfsmittel, die du zur Verfügung hast.
Diese Phase beginnt, wenn du dein Ziel erreicht hast. Du bewertest deine Lern- und Hilfsmittel. Dies dient der Selbstreflexion und kann dir auch beim Erreichen deiner weiteren Lernziele helfen. Versuche, folgende Fragen zu beantworten: Was hat dir beim Lernen geholfen? Wie hast du Schwierigkeiten überwunden? Was ist dir leicht gefallen und was hat gut funktioniert? Vielleicht möchtest du dich für deinen Erfolg auch belohnen. Hier kannst du überlegen, wie du das tun möchtest.
Eine Reihe verschiedenster Tipps zum Lernen im Allgemeinen, zur räumlichen Umgebung, sowie zu Schwierigkeiten und zur Motivation zum Lernen und Problemlösen erhältst du im interaktiven Mockup:
Dieses Projekt war der erste Teil zur Entwicklung eines digitalen Coaches mit dem Ziel, ein theoretisches Konzept zu entwickeln, welches im nachfolgenden Projektteil als Grundlage für die technische Entwicklung des digitalen Lerncoaches verwendet werden kann.
Das Konzept besteht im Wesentlichen aus einem Modell, das erklärt und vorgibt, wie man Aufgaben in der Arbeitswelt so bearbeitet und löst, dass man dabei seine digitalen Kompetenzen entwickelt bzw. verbessert. Zum ersten wird vorgeschlagen, dass man nach der Theorie des selbstregulierten Lernens vorgeht: Planen, Auswahl der Ressourcen, reflektiertes Durchführen, Nachbetrachtung und Selbstbewertung. Für diese Phasen wurden Methoden ausgearbeitet, wie die Unterstützung zur Durchführung durch einen digitalen Coach aussehen kann. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist, dass sich das Modell vordergründig an die Lösung von anstehenden Problemen richtet und die Personen bei ihren derzeitigen Arbeitsaufgaben abholt. Durch die Art der Problemlösung durch die Methode des selbstregulierten Lernens sollen digitale Kompetenzen aufgebaut werden und die Lernenden werden zur kritischen Reflexion angehalten. Für Personen mit anfänglich gering ausgeprägten digitalen Kompetenzen, geringer Lernmotivation und wenig Selbstvertrauen werden ein Motivationsvideo, ein Lernguide (Chatbot mit natürlichsprachlicher Kommunikation) und konkrete Lerntipps vorgeschlagen. Das nachfolgende Diagramm illustriert dieses Konzept auf graphische Weise.
Download als PDF: digigo-konzept.pdf
Um das Konzept zu demonstrieren, wurde ein interaktiver Mockup entwickelt, der einen Eindruck vermitteln soll, wie der Lerncoach aussehen kann. Dieser Mockup lässt sich zwar bedienen, reagiert aber nicht auf Eingaben und deckt nur Teile des Konzepts ab. Zahlreiche Lerntipps und textuelle Hilfestellungen sind allerdings bereits integriert. Er diente als Hilfestellung, um das Konzept zu entwickeln, zu diskutieren, weiterzuentwickeln und zu evaluieren.
Der Mockup kann hier eingesehen und ausprobiert werden: https://digigo.at/mockup
An der Umfrage nahmen 80 Personen teil. Sie gaben an, in ihrem Beruf mit digitalen Programmen, Geräten oder Maschinen zu arbeiten. Die Problembereiche der Teilnehmer*innen lagen in folgenden Bereichen: Technische Probleme (64%), neue Computerprogramme (53%), Kommunikation (31%), Sicherheit von Geräten oder Daten (29%), eGovernment (15%), Buchhaltung (13%), digitale Produktionsmaschinen (13%) und Wissensbeschaffung(11%). Als Gründe für diese Probleme wurden vor allem unklare Anleitungen und Erklärungen (45%), das fehlende Wissen und Verständnis (41%), zu wenig Zeit zur Einarbeitung (39%) die mangelnde technische Unterstützung (38%) und keine Möglichkeit zur betrieblichen Weiterbildung (24%) genannt. 85% der Befragten gaben an, dass sie eine digitale Lernunterstützung nutzen würden.
Die Umfrage kann hier durchgeführt werden: https://forms.gle/aHupYZLXkANShhF99
Um Personen mit niedriger Lernmotivation einen niederschwelligen Zugang zum DigiGo-Konzept zu ermöglichen, wurde ein Video entwickelt, das in einfacher und ansprechender Weise das Konzept erklärt und zum Beginnen motivieren soll.
Um das Konzept auch ohne digitalen Coach auszuprobieren, sieht man sich am besten das Motivationsvideo an und folgt dann der Anleitung.
Das Konzept kann hier ausprobiert werden: nhttps://digigo.at/?checkout
Um das Konzept zu demonstrieren, wurde ein interaktiver Mockup entwickelt, der einen Eindruck vermitteln soll, wie der Lerncoach aussehen kann. Dieser Mockup lässt sich zwar bedienen, reagiert aber nicht auf Eingaben und deckt nur Teile des Konzepts ab. Zahlreiche Lerntipps und textuelle Hilfestellungen sind allerdings bereits integriert. Er diente als Hilfestellung, um das Konzept zu entwickeln, zu diskutieren, weiterzuentwickeln und zu evaluieren.
Der Mockup kann hier eingesehen und ausprobiert werden: https://digigo.at/mockup